Der Abschied von der Fastnacht und der Neubeginn am Aschermittwoch bilden den sichtbaren Ausdruck des Willens, der Sünde und dem Tod abzusagen und ein neues Leben unter der Herrschaft Gottes zu beginnen. Nach alter Gewohnheit treffen sich deshalb die Brauchträger des Karnevals bzw. der Fastnacht am Aschermittwoch zum Fischessen wieder, ohne die Maske und die Verkleidung, die nun ihr Recht verloren hat. Aber das Fischessen geschieht von seinem Ansatz her im heilsgeschichtlichen Rahmen und zwar im Anschluss an die Tatsache, dass die Anfangsbuchstaben des griechischen „Jesus Christus, Gottes Sohn und Retter“ das Wort „Ichthys“ also Fisch ergeben und der Fisch deshalb schon in frühchristlicher Zeit zum Sinnbild Christi wurde. Der hl. Augustinus interpretierte diese Benennung mit den Worten, das Christus im Abgrund dieser Sterblichkeit wie in der Tiefe des Wassers lebendig, d.h. ohne Sünde verweilen konnte. Er ist Fisch - nicht Fleisch! Das Fischessen am Aschermittwoch bedeutete eine Anregung des neuen Lebens, das den Abschied von irdischen Gütern zur Voraussetzung für das Erwerben des Gottesreiches erkläre. Die Einkerkerung des Narren, wie sie Carl Spitzweg um 1855 zum Thema des Aschermittwochs gemacht hat, bedeutet immer die Freisetzung des Christen von allem, was seinen rechten Glauben behindere. Dabei ist es bis heute geblieben.
Diese Aneignung des neuen Lebens begann für die Greesberger am Sonntag, 18.02.2024 im CityClass Hotel Europa in Nähe des Kölner Doms. Für die Abschlussveranstaltung wurde in diesem Jahr die Location gewechselt. Das Highlight des Hotels ist in jedem Fall die exponierte Lage in direkter Sichtweite zum Dom.
Wo sich noch am letzten Montag der Rosenmontagszug durch das närrische Volk schlängelte, sollte nun Schluss mit lustig sein. Im CityClass Hotel Europa fand die letzte Veranstaltung der Greesberger statt. Die Session-Abschlussfeier begann ab 11:11 Uhr im historischen „Treppchen-Keller“. In der „Eventlocation der besonderen Art“ trifft Tradition auf Moderne! Der historische Gewölbekeller aus dem Jahre 1198 lädt ein zum stilvollen Feiern und Genießen. Neben einer modernen Sound- und Lichtanlage verfügen die Räumlichkeiten über eine großzügige Bar, eine Tanzfläche und ein Séparée.
„Am Aschermittwoch ist alles vorbei…?“ Dieser alte Karnevalsschlager von Jupp Schmitz beschreibt mit beschwingten Tönen die für alle Narren eher traurige Tatsache, dass jede Session mal zu Ende geht. „Am Aschermittwoch ist alles vorbei…?“ Nicht so ganz bei uns Greesbergern. Seit etlichen Jahren – und somit bereits Brauchtum – begehen die Greesberger ihren Sessionsabschluß bei einem Fischbrunch am Sonntag nach Aschermittwoch.
Nachdem alle Gäste ihre Plätze eingenommen hatten, sprach Präsident Markus Otrzonsek ein paar kurze Begrüßungsworte, wobei er die anwesenden Ehrenträger der Gesellschaft persönlich erwähnte. Außerdem verwies er auf eine erfolgreiche - auch finanzielle - Session hin, dass besonders unserem Schatzmeister Helmut Brendt ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte.
Nach der Einführungsrede wurde das kalt-warme Buffet eröffnet. Seit 1996 begeistert Küchenchef Christoph Kappes vom Familienunternehmen „Die Erlebnisgastronomie GmbH“ aus Lohmar-Krahwinkel mit erstklassiger Kochkunst und ausgefallenen Eventideen. Unter dem Motto „Mit allen Sinnen genießen, verrückt nach Meer“, gab es eine große Vielfalt kulinarischer Köstlichkeiten. Aus der Patisserie, der Manufaktur der Lebensfreude, fanden Chocolate de Luxe – Pralinencreme mit Pistazienhaube oder Orangen-Kurkuma-Mousse im Gläschen auch schnell seine Abnehmer.
Bei festlichen Veranstaltungen ist es üblich, dass zu diesen Anlässen auch anstehende Ehrungen und Ernennungen durchgeführt werden. Da gab es dieses mal eine außergewöhnliche Ehrung anzukündigen. Am 09.11.2023 feierte Senator Herbert Hoven ein bemerkenswertes und äußerst seltenes Jubiläum, nämlich 60 Jahre Senator. Aus diesem Grund wurde Herbert Hoven der Titel „Ehrensenator“ verliehen.
Ebenso wurden Markus Otrzonsek für seine 25-jährige Mitgliedschaft und Carl Seher für seine 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Anschließend führte Vizepräsident Hildebrand Frost weiter durch das Tagesprogramm. Auch er begrüßte alle Anwesenden und hielt einen Rückblick auf die vergangene Session. Bei seinem Statement fand er in der fröhlichen Runde neben den positiven Ereignissen aber auch kritische Worte, die zum Nachdenken animierten.
Obwohl man ja den „NUBBEL“ für alle Verfehlungen im Karneval verantwortlich macht und ihn zum Sündenbock deklariert, hatte der arme Kerl diesmal nichts damit zu tun.
Der musikalische Teil wurde durch unseren Ehrensenator Manfred Krombach bestritten. Unter seinen Klängen war auch zum letzten Mal ein „Schunkeln“ erlaubt. Mehr als 170 Jahre nach unserer Gründung steht die G.K.G. Greesberger e.V. Köln von 1852 auch heute für närrischen Frohsinn, stimmungsvolle Programme, jecke Ausgelassenheit und familiären Karneval.
Die Session 2025 ist wieder etwas länger. Der Aschermittwoch fällt dann auf den 05.03.2025. Der Karneval in den Folgejahren wird für alle Karnevalisten zu einer Herausforderung werden. In der Session 2026 endet der offizielle Karneval am Mittwoch, 18.02. und 2027 dürfen die Gläubigen schon am Mittwoch, 10.02. das Aschenkreuz in den christlichen Kirchen empfangen.
Zunächst freuen wir uns aber auf die Session 2025. „FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe“: Unter diesem Motto wird die kommende Karnevalssession in Köln stehen. Das neue Motto bietet viel Raum für Fantasie.
GS